Hubertus Heil und Julius Schneider tauschten sich mit Peiner Selbsthilfegruppe für Long-Covid, PostVac und ME/CFS Betroffene aus
Der Bundestagsabgeordnete für Gifhorn-Peine Hubertus Heil sowie der Landtagsabgeordnete für Peine Julius Schneider tauschten sich im Egon-Bahr-Haus in Peine mit der Peiner Selbsthilfegruppe für Long-Covid, PostVac und ME/CFS Betroffene um Tanja Bamberg aus. Themen des Treffens waren Unterstützungsmöglichkeiten für Betroffene von Long-Covid, PostVac und ME/CFS sowie der offene Austausch. An dem Austausch nahm zudem eine Vertreterin einer Selbsthilfegruppe aus Osnabrück teil.
,,Die drei Krankheitsbilder sind ein großes Problem, welches physische und psychische Auswirkungen auf den Alltag der Betroffenen hat. Das Zuhören und miteinander Reden gehört zur Krankheitsbewältigung dazu und liefert mir wichtige Impulse für meine Arbeit in Berlin, die zu Veränderungen im Gesundheits- und Sozialbereich beitragen. Daher bin ich für den offenen Austausch, trotz schwieriger Umstände, sehr dankbar“, erläutert Hubertus Heil.
Viele Genesene leiden unter Langzeitfolgen, dem sogenannten Long-Covid oder Post-Covid sowie der schwersten Form ME/CFS. Die damit verbundenen Einschränkungen können massiv sein, ein Austausch unter Betroffenen hilft häufig, mit der Situation umzugehen.
Die Selbsthilfegruppe für Long Covid, PostVac und ME/CFS- Betroffene sowie deren Angehörige in Peine hat das Ziel, die persönlichen Lebenssituationen aus eigener Kraft und mit der Hilfe der Gruppe zu verbessern. Im Mittelpunkt stehen das regelmäßige, offene Gespräch und die gegenseitige Hilfe. Sie tauschen sich aus, und profitieren von dem Wissen und den Erfahrungen der Einzelnen.
Im Alltag stellen sich den Betroffenen viele Hürden. So gibt es bei Kindern und Jugendlichen die Herausforderung der Beschulung und den Übergängen zu Ausbildung oder Studium, im Berufsleben fehlt oft die Kenntnis des Arbeitgebers in Bezug auf die Erkrankung. Nicht nur die Betroffenen selbst, sondern die gesamte Familie leidet unter den Erkrankungen, da ein Alltag nicht mehr gelebt werden kann und die Pflege- und Behandlungskosten immens sind.
,,Wir Betroffenen kämpfen nicht nur gegen die Erkrankung, für die es keine Medikamente, Therapien und kaum Anlaufstellen gibt, sondern auch gegen das fehlende Wissen gegenüber dieser Erkrankung seitens Behörden, Schulen, Krankenkassen, der Deutschen Rentenversicherung etc.. Wir sind Herrn Heil sehr dankbar, dass wir ihm unsere Hürden im täglichen Leben darstellen durften und er uns ein offenes Ohr geschenkt hat“, erläutert Tanja Bamberg.
Julius Schneider: „Wir müssen als Gesellschaft dringend daran arbeiten diese Erkrankungen zu enttabuisieren. Es muss ein Bewusstsein dafür einkehren, dass es sich um erkrankte Menschen handelt, denen geholfen werden muss. Dafür braucht es deutlich mehr Wissen in Bildungseinrichtungen und in der gesamten Gesellschaft.“
,,Ich danke Frau Bamberg und den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe für den offenen und emotionalen Austausch sowie das Aufzeigen von Unterstützungswünschen. Gemeinsam mit Herrn Schneider haben wir verabredet weiterhin in Kontakt zu bleiben“, erklärt Heil abschließend.
Photo by Fionn Grosse