Ein Gegenbesuch der besonderen Art fand in der arCus-Kontaktstelle statt: Nachdem KontaktstellenbesucherInnen im August den Bundestag besucht und dort mit Mitarbeitern des Peiner SPD-Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil über das Bundesteilhabegesetz diskutiert hatten, löste Heil das Versprechen eines Gegenbesuchs vor Ort ein.
In einem Kreis aus Betroffenen und Mitarbeitern sprach Heil über Auswirkungen des Bundesteilhabegesetzes für psychisch beeinträchtigte Menschen. Arcus ist eine Einrichtung in Peine, die Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen Behinderungen Hilfe in vielfältiger Form anbietet.
Dabei zeigte er sich begeistert, was jetzt schon geleistet werde: „Die Arbeit die hier vor Ort von den Sozialarbeitern geleistet wird ist beeindruckend. Immer mehr Menschen in unserer Gesellschaft werden im Laufe ihres Lebens psychisch krank. Deswegen sind und werden Einrichtungen wie Arcus immer wichtiger. Das Konzept vor Ort bietet betroffenen Menschen neben einer Kontakt- und Beratungsstelle zahlreiche weitere Unterstützungsangebote wie eine Tagesstätte oder ambulante Betreuung.“ In der lebhaften Diskussion mit Betroffenen und Mitarbeitern wurde die Einbindung von Verbänden in die Ausarbeitung des Gesetzes positiv hervorgehoben. Kritisiert wurde, dass der bisherige Kabinettsbeschluss die Belange von Menschen mit psychischen Erkrankungen und seelischen Behinderungen unzureichend berücksichtigt ist. Eine Teilnehmerin zitierte Richard von Weizsäcker: „Nicht behindert zu sein ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann“, um auf die Wichtigkeit der Unterstützung auch psychisch beeinträchtigter Menschen hinzuweisen.
Hubertus Heil sicherte zu, diese Botschaft verstanden zu haben. „Das Bundesteilhabegesetz nimmt Einfluss auf die Lebenssituation vieler Menschen. Im Rahmen des derzeitigen parlamentarischen Verfahrens werde ich mich gemeinsam mit meinen Kollegen dafür einsetzen Änderungsbedarfe im Gesetzentwurf aufzudecken und einzubringen“, sagte Heil. Mit allen Beteiligten der Diskussion wurde vereinbart, weiter im engen Dialog zu bleiben und Anfang nächsten Jahres ein solches Treffen zu wiederholen, um das bis dahin in Kraft getretene Gesetz zu evaluieren.