Chancengleichheit für alle Kinder: Die SPD werde sich nicht damit abfinden, dass in Deutschland Bildung noch immer vom sozialen Hintergrund abhängt, erklärte Fraktionsvize Hubertus Heil heute Morgen in der Debatte zur PISA-Studie. Mit flächendeckender frühkindlicher Bildung, Schulsozialarbeit und Ganzstagsschulen will die SPD-Bundestagsfraktion die Weichen stellen für Chancengleichheit.
Am Donnerstagmorgen debattierten die Abgeordneten des Bundestags über die Ergebnisse der OECD-Studie „Pisa 2012: Schulische Bildung in Deutschland besser und gerechter“. Der Studie zufolge lagen die Leistungen von Schülerinnen und Schülern in Deutschland erstmals in allen Testbereichen deutlich über dem OECD-Durchschnitt. Deutschland gehört damit zu den wenigen Staaten, der sich seit den ersten Pisa-Erhebungen kontinuierlich verbessert hat. Auch der Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg sei geringer geworden, heißt es in der Studie.
Hubertus Heil, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD, beurteilte diese Erfolge nüchtern. Der soziale Hintergrund unterscheide immer noch zu stark über Bildungs- und Lebenschancen von Kindern. „Damit werden die Sozialdemokraten sich nicht abfinden“, so Heil. Deutschland müsse erst noch zu einer Bildungsrepublik werden, in der lebensbegleitendes Lernen zum Standard werde und Aufstieg durch Bildung für viele Menschen zum Erfolgsmodell werden könne. PISA habe gezeigt, „dass Chancengleichheit und Leistungsstärke keine Gegensätze sind, sondern wechselseitige Bedingungen“, so erklärte Heil den Einsatz der SPD für gerechte Bildungschancen für alle Kinder von Anfang an. „Es geht um die Frage, ob das Leben offen ist“, sagte Heil. Daher sei Bildung nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern auch der Freiheit.
Die Koalition aus SPD und Union hat sich vorgenommen künftig mehr in Bildung zu investieren. Die Kommunen sollen vom Bund vor allem beim Krippenausbau unterstützt werden, kündigte Heil an.
Rede von Hubertus Heil im Deutschen Bundestag am 16. Januar zur OECD-Studie PISA 2012