Nele Konrad macht Praktikum im Deutschen Bundestag

Vier Wochen lang hat Nele Konrad, 21 Jahre, aus Peine, ein Praktikum im Bundestagsbüro von Hubertus Heil gemacht.

Hier ihr Praktikumsbericht:

„Ich studiere Politik und Recht an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster. Im Rahmen meines Studiums muss ich ein Praktikum absolvieren. Und wo liegen die beiden Schwerpunkte meines Studiums näher beieinander als im Deutschen Bundestag? Der Deutsche Bundestag wird im politischen System der Bundesrepublik Deutschland als einziges Verfassungsorgan des Bundes direkt vom Staatsvolk, den deutschen Staatsbürgern gewählt. Das Parlament ist der Ort der politischen Debatte in Deutschland und kann Gesetzesentwürfe einbringen. Während meines Praktikums vom 26. Februar bis zum 23. März 2018 hatte ich die Möglichkeit hinter die Fassaden des Parlaments schauen und die Arbeit der Abgeordneten aus der Nähe miterleben.

Als die Frage aufkam, wo ich das Praktikum absolvieren möchte, hat es nicht lange gedauert, bis ich meine Bewerbung an Hubertus Heil geschickt habe. Ich komme selbst aus Peine, bin 1997 geboren und so war Hubertus Heil mein ganzes Leben als Politiker im Peiner Raum, aber auch immer wieder bundesweit präsent. Beim Abschicken meiner Bewerbung habe ich noch nicht geahnt was für eine ereignisreiche Zeit mir bevorstehen würde.

Ich hatte das Glück den Prozess der Regierungsbildung, die Wahl der Kanzlerin und die Ernennung der Minister sozusagen aus erster Reihe mitzubekommen. Zu dem Zeitpunkt als mein Praktikum begann, war das Mitgliedervotum der SPD noch in vollem Gange. In meiner zweiten Wochen war das Votum dann ausgezählt und es stand fest, dass die SPD in eine erneute Regierung mit der Union eintritt. In dieser Woche begannen auch die Gerüchte darüber, wer die Minister der SPD sein werden, so dass am Ende der Woche die Freude sehr groß war, als Hubertus Heil für den Posten des Bundesministers für Arbeit und Soziales benannt wurde. Die anschließende Woche war dann sehr aufregend – nicht nur für mich, sondern auch für unseren Minister – denn die Wahl der Kanzlerin und die Ernennung der Bundesminister stand an. Im Anschluss an die Ernennung bezog Hubertus Heil sein neues Büro im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.

Während des ganzen Trubels ging der Arbeitsalltag der Abgeordneten aber wie gewohnt weiter, so dass ich die Möglichkeit hatte AG- und Ausschuss-Sitzungen beizuwohnen. Diese fand ich aufgrund des dort stattfindenden fachpolitischen Austauschs sehr interessant. Außerdem konnte ich in einigen Plenar-Sitzungen den im Ausschuss vorbereiteten Debatten folgen, was sehr zur Veranschaulichung des Arbeitsablaufs des Parlaments beigetragen hat. Im Büro hatte ich sehr wechselseitige Aufgaben, zu denen unter anderem das Beantworten von Bürgerbriefen gehörte. Dazu war eine inhaltliche Auseinandersetzung mit den vom Bürger angesprochenen Themen notwendig, so dass ich in vielen Bereichen dazu lernen konnte.

Dazugelernt habe ich auch während der vielen Führungen die über das Praktikanten-Programm der SPD-Bundestagsfraktion organisiert waren. Durch dieses Programm hatte ich die Chance z.B. das Bundeskanzleramt und das Finanzministerium von innen zu sehen.

Am Ende meines Praktikums bin ich dankbar für all die Erlebnisse der letzten vier Wochen, die mir noch einmal sehr deutlich vor Augen geführt haben, dass Demokratie kein Zuckerschlecken ist und wir als Bürger dankbar sein können, dass es Menschen gibt, die sich all der Aufgaben in diesem System annehmen – damit meine ich nicht nur die Abgeordneten, sondern vor allem auch die Mitarbeiter hinter den Kulissen.“