Stahlindustrie braucht starkes Europa und fairen Handel

Stahldialog mit Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries, Salzgitter AG-Chef. Prof. Dr. Heinz Jörg Fuhrmann und Peiner Bundestagsabgeordneten Hubertus Heil in Berlin

Rund 300 Gäste nahmen am 16. Mai 2017 am Berliner Stahldialog der deutschen Stahlindustrie unter dem Motto „Globale Herausforderungen – Regionale Perspektiven“ teil. Vertreter aus Wirtschaft und Politik diskutierten über die Zukunftsperspektiven am Stahlstandort Deutschland.

Gastrednerin Brigitte Zypries, Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, sprach sich für einen freien und fairen weltweiten Handel aus. Man müsse die deutsche und europäische Stahlindustrie gegen unfaire Handelspraktiken, etwa gegen chinesisches Stahldumping, schützen. Zugleich vertrat sie die Ansicht, dass man in die Stahlbranche in dieser Situation nicht durch eine falsch verstandene Klimapolitik überlasten dürfe: „Machen die Hochöfen in Europa dicht, wird weltweit nicht weniger Stahl produziert, sondern nur woanders.“

An der anschließenden Podiumsdiskussion nahmen der Vorstandsvorsitzende der Salzgitter AG, Prof. Heinz Jörg Fuhrmann, der Peiner Bundestagsabgeordnete Hubertus Heil, die Bundesvorsitzender der Grünen, Simone Peter und der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Joachim Pfeiffer teil (Bild von links nach rechts). Hubertus Heil wies darauf hin, dass dies „Schicksalsjahre für die deutsche Stahlindustrie“ seien. Mit Blick auf die derzeit in Brüssel verhandelte Reform des Emissionshandels warnte er: „Wir dürfen der Stahlbranche nicht den Garaus machen.“ Auch Prof. Fuhrmann verwies darauf, dass man bei den Verfahren zur CO2-Minderung an physikalische Grenzen käme: „So ganz viel Luft haben wir hier nicht mehr.“

Einig waren sich Vertreter von Politik und Industrie darin, dass man angesichts der internationalen Abschottungstendenzen, wie sie etwa von US-Präsident Trump betrieben werden würden, umso mehr eine europäische Einigkeit brauche. „Für die Stahlunternehmen in Deutschland und in unserer Region sind ein starkes Europa und faire internationale Handelsbedingungen unerlässlich“, so Hubertus Heil.